Ausstellung

Oliver Schneller

Telemann Sphere

28.04.2017 -
06.08.2017

Ein zeltförmiger Klangraum spannt sich auf. In dieser akustischen Architektur erklingen mehrere Kompositionen Georg Philipp Telemanns zeitgleich. So macht der Komponist und Klangkünstler Oliver Schneller (geb. 1966 in Köln) die außergewöhnliche musikalische Schaffenskraft und Schaffensbreite des 1681 in Magdeburg geborenen Barockkomponisten auf ganz neue – wortwörtlich „geballte“ Weise – erfahrbar.

Vertreten sind alle wichtigen musikalischen Gattungen, für die Telemann schrieb: von seinen Instrumentalwerken bis hin zu geistlichen und weltlichen Vokalkompositionen. Oliver Schneller nutzt hierbei die „Mechanik“ des menschlichen Ohres, die aufgrund von Lautstärke und räumlicher Ortung Klangobjekte hierarchisch ordnet.

Die Besucher*innen treten in die Installation hinein und vernehmen zunächst wie von weitem her, dann näherkommend, eine ihnen umkreisende Klangwolke, in der sich zwölf verschiedene Werke überlagern. Aus dieser treten nach und nach einzelne Kompositionen als „Stränge“ hervor. Wie Details im Zoom einer Kamera werden diese plötzlich klar als Einzelkompositionen Telemanns erkennbar. Allerdings verschwindet die Wolke dabei nicht, sondern rotiert weiter, bis sich die gerade im Vordergrund stehende Komposition wieder in die Wolke zurückzieht und stattdessen eine andere hervortritt. Auf die Idee dieser akustischen „Staffelung“ brachte Oliver Schneller die unfassbare Menge von mehreren Tausend Kompositionen, die Telemann schuf und die damit verbundene Vorstellung, dass er gleichzeitig an mehreren von ihnen gearbeitet haben muss.

Eine Klanginstallation anlässlich des 250. Todestages von Georg Philipp Telemann in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung und dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg

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