SKULPTURENPARK

Der Skulpturenpark um das Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen geht auf die späten 1980er Jahre zurück: Den Freiflächen, die sich vom Breiten Weg bis an die Elbe erstrecken, sollte eine attraktive Bestimmung gegeben und gleichzeitig ausgewählte Kunstwerke der Sammlung einer erweiterten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Entstehungszeit der ca. 50 Skulpturen spannt sich von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Neben dem historisch zu bezeichnenden Bestand von repräsentativen Bronzeplastiken der DDR aus der Zeit vor 1989, beispielsweise von Gustav Seitz, Fritz Cremer, Waldemar Grzimek, Jenny Mucchi-Wiegmann, Wieland Förster oder Werner Stötzer u. v. m., setzen heute neuere Werke der internationalen Gegenwartskunst den eigentlichen Schwerpunkt, beispielsweise von Ian Hamilton Finlay, Alicia Paz, Nathan Coley, Gloria Friedmann, Auke de Vries, Schang Hutter, Heinz Breloh oder Susan Turcot.

Wieland Förster, Große Neeberger Figur, 1971-74/1994
Gloria Friedmann, Zeitzähler, 2007/08

Alle Werke aus den vergangenen Jahren entstanden in Zusammenarbeit mit den Künstler*innen. Oft stellen sie einen inhaltlichen Bezug zum Ort ihrer Aufstellung her. Das zeigt sich beispielsweise in den Texten über den wandelvollen Naturbegriff auf zwei Sandsteinbänken Jenny Holzers von 1999 im unteren Kreuzgang oder in der Skulptur „Chrysalis“, 1996/2007, von Ian Hamilton Finlay und ihrer poetischen Bezugnahme auf den versiegenden Schiffsverkehr der Elbe. In dem Werk „For other People and other Works“ von Nathan Coley definieren zwei Rechtecke, ineinandergefügt zu einer Fläche, eine geometrische Konstruktion, die den Charakter des Parks als Ganzes widerspiegelt: als Ort der Kunstrezeption und Aufenthaltsort für Passant*innen wie auch als Raum für weitere Skulpturen. Die monumentale farbige Neon-Textarbeit von Maurizio Nannucci „Von so weit her bis hier hin. Von hier aus noch viel weiter", 2007/2008, in einer Länge von 2 x 90 m an einer Elbbrücke etwas jenseits des Skulpturenparks steht als Sinnbild des Stromes, der Zeiten und Veränderungen.

Alicia Paz, Island of Doll, 2017
Nathan Coley, For other People and other Works, 2018
Maurizio Nannucci, "Von soweit her bis hierhin / Von hier aus noch viel weiter", 2007/08
Ian Hamilton Finlay, Chrysalis, 1996/2006
Johann-Peter Hinz, Vogel (1986) und Liegende (1987)