Veranstaltung
Kunstpause
12.30-13 Uhr
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2021 erhielt das Kunstmuseum Magdeburg von Dieter Goltzsche eine umfangreiche Sammlung von Grafiken und Aquarellen, die nur zum Teil in der Ausstellung „Landschaft mit Litfaßsäule“ gezeigt werden konnte. Nun ist ein umfassender Katalog zu seiner Schenkung erschienen. Auf über 600 Seiten werden die Werke visualisiert und durch Geschichten und Zitate von Dieter Goltzsche ergänzt und kontextualisiert. Damit ermöglicht sich ein tiefgründiger Einblick in das über sechs Jahrzehnte währende Schaffen des Künstlers.
Der Katalog ist im Museumsshop erhältlich.
Dieter Goltzsche. Landschaft mit Litfaßsäule
Hrsg. Annegret Laabs und Uwe Gellner
Texte dt.: Uwe Gellner
608 S., zahlreiche Abb., Hardcover
ISBN 978-3-9823953-0-2
Preis: 29,95 Euro
Ausstellung
Liliane Tomasko
Morpheus
07.09.2021 -
23.01.2022
Ähnlich wie der Gott der Träume, Morpheus, sich in jede beliebige Gestalt verwandeln kann, durchlaufen auch die Werke von Liliane Tomasko eine Transformation. Beginnend mit einem Traum, der immer auch einen Blick in die Seele preisgibt, schafft sie geheimnisvolle, metaphorische Werke voller Energie und innerer Kraft.
Sie hält eine Welt zwischen Wachen, Schlafen und Träumen auf Leinwand, Aluminium oder Papier fest und fängt den flüchtigen Moment zwischen diesen Zuständen, zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein, ein. Tomasko zieht ihre Inspirationen aus diesem Zwischenstadium, befindet man sich doch weder in der einen noch in der anderen Welt und doch sind sie beide verbunden. Diese Momente des Werdens faszinieren sie.
Die in der Ausstellung „Morpheus“ im Kunstmuseum Magdeburg gezeigten Werke entstanden zwischen 2018 und 2020 und erzählen vom Schwellenzustand und den Gegensätzen zwischen Tag und Nacht, Wachen und Schlafen. Die Bandbreite ihrer Gemälde reichen von vibrierenden Bildern voll Licht und Wärme bis hin zu Arbeiten, die von starken Schwarz-Weiß-Kontrasten bestimmt sind – ein Tanz zwischen Licht und Dunkelheit.
„Ich versuche immer, die Kluft zwischen Schlaf- und Tageszeit zu überbrücken, eine Beziehung zwischen beiden herzustellen und sie irgendwie näher zu bringen.“ Liliane Tomasko


So zeigt das Werk „Morpheus“ (2018) über das Format fließende Linien. Sie konzentrieren sich in tiefem Schwarz, das irgendwie bedrohlich anmutet, werden überlagert von einem vertikalen Streifen von durchscheinendem Pink und zarten, hellen Bändern. Sie wirken wie Laken, die über Interieur einer leerstehenden Wohnung gelegt werden. Die Stofflichkeit dieser Farbbänder wirft die Frage auf, was sie verdecken: Was schlummert da in unserem Unterbewusstsein? Was werden unsere Träume zum Vorschein bringen, wenn der Schleier im Schlaf gelüftet wird? Der helle Pfirsichton des Hintergrundes erinnert an die pastellige Farbigkeit des Morgenhimmels. Das Dunkel der Nacht wird vom Licht des aufkommenden Tags verdrängt, der Zugang zur Traumwelt verschlossen.
In „a dream of: LIGHTING UP THE DARK“ (2018) sind es die orange- und pinkfarbenen Linien, die einen Kontrast zu dem kräftigen Blau und Schwarz bilden und vom dem im Titel des Gemäldes benannten Licht in der Dunkelheit zeugen.
Die Serie „Hold on to yourself“ entstand während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020. Graue und schwarze Linien bewegen sich auf hellem, mit farbigen Akzenten durchsetztem Untergrund. Teils einander überlagernd, teils sich befreiend, es hat den Anschein eines Kampfes. Tomasko setzt hier der Realität der sich ausbreitenden Pandemie eine Traumwelt entgegen.
Liliane Tomasko (* 1967 in Zürich) studierte an der Camberwell School of Art, am Chelsea College of Art and Design und an der Royal Academy of Arts in London.
Ihre Werke werden in Museen und Galerien in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit gezeigt, u.a. im Château La Coste, Frankreich, im Museo MATE, Lima, im Rockland Center for the Arts, New York State, in der Fundación Bancaja, Valencia, und im Lowe Art Museum, Miami, und befinden sich in internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen. Tomasko lebt und arbeitet in New York und Bayern.
Die Ausstellung wird gefördert von:
Publikation zur Ausstellung:
Liliane Tomasko - Morpheus
Hrsg. von Annegret Laabs
Text dt/engl.: Annegret Laabs
Übersetzung: Brian Currid
46 S., zahlreiche Abb., Softcover
ISBN 978-3-9816665-9-5
Preis: 12,00 Euro
Veranstaltung
Kunst mit Kindern
15 Uhr
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Für kleine Kunstpiraten und alle, die Spaß am Gestalten, Malen oder Zeichnen haben: Die Kinder gehen auf Entdeckungsreisen durch das Museum und können im Kinderatelier selbst kreativ tätig werden. Das Besondere ist, dass die kleinen Museumsgäste nicht nur die Chance haben, verschiedene Techniken und Formen der Kunst kennenzulernen, sondern dass die originalen Kunstwerke den Ausgangspunkt bilden. So können sie verschiedene Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums erforschen und sich von ihnen inspirieren lassen.
kostenfrei
Teilnehmende: max. 10
Alter: 6 – 10/11 Jahre
Dauer: 60 bis 90 Min.
Treffpunkt: an der Museumskasse
Anmeldung: kunstvermittlung@kunstmuseum-magdeburg.de oder 0391.5650 217
Mit der App durchs Museum
Neben der Sammlung des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg kann ab jetzt auch der Skulpturenpark mit einer Audioguide-Führung entdeckt werden – und das auf dem eigenen Smartphone. Die Führungen werden in einer neuen App angeboten. So ist ein Wissensvermittelnder Kunstspaziergang im umliegenden Gelände des Museums möglich.
Insgesamt gibt es zu fast 60 Kunstwerken und architektonischen Besonderheiten Erläuterungen, Hintergrundinformationen sowie weiterführende Vertiefungen, die auf eigene Faust mittels Nummerneingabe entdeckt oder in drei thematischen Rundgängen erschlossen werden können.
Die Führungen stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Für jüngere Besucher*innen wurde die Kinderführung ebenfalls um den Skulpturenpark ergänzt. Kinder ab 6 Jahren erhalten damit einem spielerischen und unterhaltsamen Zugang zu den Kunstwerken im Park.
Die App ist kostenfrei und für iOS (im App Store) und Android (bei Google Play) verfügbar und kann unter dem Namen „Kunstmuseum Magdeburg“ heruntergeladen werden.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/kunstmuseum-magdeburg/id1562994906
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.droidsolutions.magdeburg








NEU: Nordflügel und Klosterkirche im Kunstmuseum
Am 17. September öffnet das Kunstmuseum einen neu errichteten Anbau über dem Nordflügel und die komplett sanierte mittelalterliche Klosterkirche nach zweijähriger Bauzeit erstmals wieder für die Öffentlichkeit. Aus dem Programm „Kulturerbe“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erfolgte die Förderung des Bauvorhabens der Landeshauptstadt Magdeburg mit 8,6 Mio. Euro.
Das Kunstmuseum Magdeburg erhält im Nordflügel ein neues Ausstellungsgeschoss für die Sammlung. Ein großes Mansarddach aus Messing überspannt von der Stadtseite aus den Neubau, während die Innenseite zum Klosterinnenhof den mittelalterlichen Kubaturen folgt und sich in das Erscheinungsbild des Kreuzgangs einfügt. Große Fenster öffnen den Blick aus dem neuen Ausstellungsraum in die Stadt und ermöglichen, die Kunst in den lichtdurchfluteten Räumen in Szene zu setzten.
Die Ausstellungsfläche bietet Platz, das Ergebnis der Sammeltätigkeit der letzten 20 Jahre zu präsentierten - vornehmlich Werke internationaler Gegenwartskunst der Malerei und Fotografie. Damit vervollständigt sich der chronologische Rundgang durch die Sammlung, der sich nun über vier Etagen, von der Antike bis in die Gegenwart erstreckt.
Im Zuge der Bauarbeiten im Nordflügel des Kunstmuseums wurde auch das Obere Tonnengewölbe, bzw. ehemalige Refektorium saniert, hier wird wie zuvor die internationale Kunst nach 1945 ihren Platz finden.







Der zweite Teil der Baumaßnahme betrifft die komplette Sanierung des Innenraumes der romanischen Klosterkirche. Neben der Instandsetzung und Restaurierung der romanischen und gotischen Steinflächen und schmückenden Details aus der Zeit um 1068 und 1240 wurde das 1945 durch einen Bombentreffer zerstörte Kreuzrippengewölbe im Chor der Klosterkirche wiedererrichtet. Dieser gerade abgeschlossene Wiederaufbau eines gotischen Gewölbes in mittelalterlicher Technik über Lehrgerüst ist ein heute nur noch selten von wenigen Spezialfirmen ausgeführtes Verfahren.
Der Rückbau der Holzbalkendecke im Chor, die Errichtung des gotischen Gewölbes, die moderne Neuinterpretation der Fenster und die Erneuerung des Fußbodens in der Optik des mittelalterlichen Kalkestrichs sowie die vorsichtige Korrektur und Interpretation der Farbigkeit der Raumoberflächen erfolgten in enger Abstimmung mit Fachbeiräten und unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie unter direkter Begleitung der Denkmalschutzbehörden. Die Modernisierung technischer Einbauten wie Heizung, Brandmeldeanlage und Elektrotechnik, wie sie für öffentlich genutzte Kulturbauten vorgegeben sind, wurde in großer, dem historischen Gebäude angemessener Sensibilität realisiert.
Mit diesen Sanierungsarbeiten sind die Bauarbeiten im öffentlichen Bereich des ehemaligen Klostergebäudes, das als Kunstmuseum der Landeshauptstadt genutzt wird, und in das seit 2005 ca. 16,5 Mio. Euro investiert wurden, fertiggestellt. Besucher*innen erleben jetzt ein Sanierungsergebnis, das, über 20 Jahre hinweg entwickelt und umgesetzt vom Architekturbüro „HARTKOPF denk mal Architektur“, in seiner Zusammenschau von romanischer und gotischer Architektur, vorsichtiger Interpretation der Historie und den neuesten Hinzufügungen der Gegenwartsarchitektur überzeugend und einmalig ist.
Die Baumaßnahmen werden gefördert im Rahmen von: