Exhibition

Edgar Arceneaux

An Arrangement without Tormentors

23.11.2013 -
06.01.2014

„I want to dance“ (Ich möchte tanzen) singen Pianistin und Pianist in den zwei Filmen der Installation „An Arrangement without Tormentors“ des kalifornischen Künstlers Edgar Arceneaux. Die Musiker*innen sind jeweils in großen Räumen inmitten des Publikums platziert und singen und spielen dasselbe Stück.

Die Filme zeigen den amerikanischen Konzeptkünstler Charles Gaines, der das Stück komponiert hat, und die niederländische Pianistin Nora Mulder. Charles Gaines, Edgar Arceneaux’ künstlerischer Mentor, verarbeitet in der Komposition das Lebenstrauma seines Vaters, der aufgrund rassistischer Diskriminierung in den USA der 1930er Jahre keine Möglichkeit hatte, seinen Traum, Tänzer zu werden, zu erfüllen. Während der eine Film die Uraufführung der Komposition 2001 im African American Museum in Los Angeles durch den Komponisten selbst zeigt, zeigt der andere Nora Mulders Vortrag zwei Jahre später im Witte de Whit Museum in Rotterdam.

In der Gegenüberstellung wird deutlich, wie sich der Charakter des Stückes durch die verschiedenen Interpreten verändert. Bei Nora Mulder erscheint der eigentlich tragische Inhalt harmlos und zeitlos schön. Der Titel des Kunstwerks kündigt diese Metamorphose bereits an: Bei der Wiederaufführung wird das Lied zu einem Arrangement ohne Peiniger, ohne schmerzende Erinnerung an vergangenes Unrecht.

Edgar Arceneaux: *1972 in Los Angeles, lebt und arbeitet in Los Angeles; 1996 Abschluss als Bachelor of Fine Arts, Art Center College of Design in Pasadena/Kalifornien, 1999 Studium an der Skowhegan School of Painting and Sculpture, Maine; 2000-2001 Studium an der Fachhochschule Aachen; 2001 Master of Fine Arts am California Institute of the Arts, Valencia/Kalifornien;   Ausstellungen (Auswahl): Museum für Gegenwartskunst, Basel; Kunstverein Ulm; Witte de With Museum, Rotterdam; San Francisco Museum of Modern Art

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