


RESTAURIERUNG DES HEILIGEN BARTHOLOMÄUS
Eine Schönheitskur hat der Heilige Bartholomäus hinter sich: Er wurde restauriert und heute wieder in der Hochsäuligen Kapelle aufgestellt. Die Sandsteinplastik entstand um 1400 in Magdeburg und kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus einer der zerstörten Magdeburger Kirchen in das Kunstmuseum.
Die Restaurierung erfolgte durch Diplom-Restauratorin Maren Matthei und Paul Schuster GmbH Magdeburg.
Bartholomäus war ein Jünger Jesu und einer der 12 Apostel. Er soll Anfang des 1. Jahrhunderts in Kana, Galiläa gelebt haben. In der katholischen und den orthodoxen Kirchen wird er als Heiliger und Märtyrer verehrt. Als christlicher Prediger wurde er der Überlieferung zufolge in Armenien festgenommen und hingerichtet. Sein ikonographisches Heiligenattribut ist das Messer, mit dem ihm vorher bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wurde. Anschließend soll er enthauptet worden sein. Andere Quellen berichten von einer Kreuzigung mit dem Kopf nach unten.
Die Darstellung zeigt Bartholomäus mit kurzem welligen Haar und langem Bart. In seiner linken Hand hält er ein Buch und rechts wohl eher ein Schwert als ein Messer. Der Mantel fällt durch die plastisch gebrochenen Gewandfalten auf, die den Körper einhüllen. Die Figur muss schon immer vor einer Wand oder in einer Nische gestanden haben, da die Rückseite nicht bildplastisch ausgearbeitet ist.
In der Vergangenheit ist die Figur stark beschädigt worden. Sie weist zahlreiche Brüche auf und ist durch Verluste der originalen Steinsubstanz nur fragmentarisch erhalten.
Um die Figur zu erhalten, wurden konservatorische Maßnahmen ergriffen, die die Steinoberfläche schützen. Durch zahlreiche, an der Oberfläche sichtbaren Klebefugen wirkte sie stark fragmentiert. Die Klebungen wurden überprüft, erneuert und geschlossen. Eine Rekonstruktion bildhauerischer Details erfolgte nur, wenn die Linienführung der Konturen eindeutig nachvollziehbar war.