Ausstellung

Paris des Photographes

10.10.2004 -
12.12.2004

Die Arbeiten spiegeln nahezu das gesamte Spektrum der Fotografie im 20. Jahrhundert wider. Standen am Beginn Dada, Surrealismus, Konstruktivismus, experimentelle Fotografie im Mittelpunkt, sind auch Beispiele der sozial engagierten Fotografie, Teile von Dokumentationen und Straßenfotografie zu finden.

Viele der Künstler*innen waren in verschiedenen Bereichen der Fotografie, aber auch der künstlerischen Arbeit tätig. Manche von ihnen, wie der Rumäne (später französischer Staatsbürger) Eli Lotar wandten sich nur für wenige Jahre (1927-1937) dem Metier der Fotografie zu, andere, zum Beispiel Florence Henri oder Cartier-Bresson, widmeten sich in späteren Jahren der Malerei, Brassai wiederum war parallel auf verschiedenen Gebieten tätig (Schriftsteller, Bildhauer, Maler, Fotograf). Häufig arbeiteten die Fotograf*innen für die in den zwanziger Jahren entstehenden Zeitschriften „Vogue“, „Vu“, „Harper‘s Bazaar“, „Paris Match“ und „Look“. Darin finden sich Bildreportagen, Modeaufnahmen, Werbefotografie. Darüber hinaus ist die Arbeit für berühmte Fotoagenturen wie „Magnum“ und „Rapho“ zu nennen.

Die Auswahl der Aufnahmen verdeutlicht das vielfältige Spektrum der Fotografie des vergangenen Jahrhunderts. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei Paris. Hier entwickelte sich bereits im 19. Jahrhundert eine lebendige künstlerische Fotografie. Als Zentrum der Kunst zog die Stadt an der Seine immer wieder Künstler*innen aus aller Welt an. Aber auch politische Ereignisse in den zwanziger und dreißiger Jahren trugen zum Anwachsen der internationalen Künstlerszene rund um den Montmartre bei. Zur sogenannten ungarischen Kolonie gehörten Brassai (Gyula Halasz), André Kertesz, Ergy Landau. Izis (Israel Bidermanas) war gebürtiger Litauer, Germaine Krull und Gisèle Freund siedelten aus Deutschland nach Paris über. Von der Atmosphäre der Stadt und durch die künstlerischen Möglichkeiten animiert und fasziniert, kamen auch die Amerikaner*innen Man Ray, William Klein und, später, Nancy Wilson-Pajic nach Frankreich. Seit 1973 ist auch der in Kyoto, Japan, geborene Fotograf Keiichi Tahara in Paris und anderen Orten des Landes tätig.

Fotograf*innen:
Brassai (Gyula Halasz), Edouard Boubat, Pierre Boucher, Marcel Bovis, Henri Cartier-Bresson, Robert Doisneau, Patrick Faigenbaum, Pierre de Fenoyl, Alain Fleischer, Gisèle Freund, Raoul Hausmann, Florence Henri, Izis (Israel Bidermanas), Pierre Jahan, René-Jacques (René Giton), Tore Yngve Johnson, André Kertesz, William Klein, Bogdan Konopka, Germaine Krull, Ergy Landau (Erzsi Landau), Eli Lotar (Eliazar Lotar Teodorescu), Daniel Masclet, Bernard Plossu, Man Ray (Emmanuel Rudnitzky), Willy Ronis, Georges Rousse, Albert Seeberger, Jean Seeberger, Keiichi Tahara, Nancy Wilson-Pajic

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Publikation zur Ausstellung

Paris des Photographes
Fotografien aus der Sammlung des Centre Georges Pompidou
Hrsg. von Annegret Laabs u. Uwe Gellner, 2004
Texte: Annegret Laabs, Uwe Gellner, Alain Sayag
155 Seiten; zahlr. Abb. s/w, Text dt./franz., Softcover
ISBN 3-930030-713
Preis: 28,45 Euro