Ausstellung

Maschinentheater

Positionen figürlicher Kinetik seit Tinguely

30.09.2001 -
06.01.2002

Der internationale Charakter der Ausstellung wird durch Namen wie Rebecca Horn, Bruce Lacey oder Jean Tinguely dokumentiert. Das Verhältnis von Mensch und Maschine als Thema ihrer Arbeiten wurde auch von jüngeren Künstler*innen aufgegriffen. Insofern spannt sich der Bogen vom Klassiker Tinguely (1925-1991) bis zum Youngster Malachi Farrell (* 1970).

Heiter-witzige Arbeiten stehen neben solchen, die beklemmend wirken. Dazu gehört z. B. „American Waltz" von Rebecca Horn, basierend auf dem Märchen Hans Christian Andersens von den roten Schuhen. Diese Schuhe, deren Faszination sich ein armes Mädchen nicht entziehen kann, gewinnen, einmal angezogen, Gewalt über ihre Trägerin. Wieder und wieder beginnt sie zu tanzen. Schließlich schlägt man ihr die Füße mit den Schuhen ab. Sie tanzen weiter, bis das Mädchen stirbt.

Jean Tinguely ist mit einigen Arbeiten aus seiner Philosophen-Reihe vertreten, die er 1988 aus Anlass einer Retrospektive im Centre Pompidou schuf. Dazu gehören u.a. „Henri Bergson", „Jean-Jaques Rousseau" und „Friedrich Engels". Bleiben diese Objekte weitgehend stumm, so erzeugt die „Astronomische Uhr" von Daniel Depoutot eine beeindruckende Geräuschkulisse, angesiedelt zwischen dem Lärm einer Maschinenhalle, Totentanz und einem kreativen Chaos. Optisch und akustisch ergeben sich auf diese Weise spannende Beziehungen der Exponate zueinander und zum Ort, einem Bauwerk aus der Zeit der Romanik.

Die Ausstellung stellt einen repräsentativen Querschnitt eines Bereichs der Kunst des 20. Jahrhunderts dar.

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