Ausstellung
Lothar Wolleh
Künstlerporträts der 60er und 70er Jahre
27.03.2014 -
09.06.2014
Auf Anregung seines Freundes, des deutschen Malers und Objektkünstlers Günther Uecker, begann Wolleh ab 1967 systematisch insgesamt über einhundert international bekannte Maler*innen, Bildhauer*innen und Aktionskünstler*innen zu porträtieren.
Jeder Aufnahme ging eine tiefe emotionale Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Künstler, der jeweiligen Künstlerin und dessen Werk voraus, sodass die Bildkomposition nicht dem Augenblick entsprungen ist. Formal verbindend sind der stark grafische Bildaufbau, das quadratische Format und der integrierte schwarze Rand. 1970 fotografierte Wolleh die Aktion Filz-TV von Joseph Beuys, die von Gerry Schum filmisch dokumentiert wurde. Weitere Projekte waren 1971 Aufnahmen, die Beuys beim Aufbau seiner Ausstellung im Moderna Museet in Stockholm zeigen sowie das im gleichen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Künstler entwickelte und 1973 erschienene „Unterwasserbuch“.
Lothar Wolleh, Niki de Saint Phalle, 1970 © Oliver Wolleh
Das Kunstmuseum zeigt eine Auswahl der Künstlerporträts. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Roncalli-Haus, Magdeburg, statt. Dort sind weitere Arbeiten von Lothar Wolleh zu sehen, die 1962-1965 in Verbindung mit dem 2. Vatikanischen Konzil entstanden sind.
Lothar Wolleh 1946 bis 1948 Studium Elementarlehre und gegenständliche Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee; 1950 bis 1956 Gefangenschaft im Straflager Workuta, UdSSR; 1956 bis 1957 Ausbildung im Lette-Verein, Berlin; 1959 bis 1961 Studium an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen, anschließend freier Werbefotograf in Düsseldorf; ab Ende der sechziger Jahre bestimmen die Künstlerporträts und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Künstlern seine Arbeit.