Ausstellung
kunstmuseum extended
18.01.2018 -
28.02.2018
Studierende der „International Architecture Graduate School“ an der Hochschule Anhalt, Dessau, haben sich im Sommersemester 2017 unter Anleitung ihres Dozenten Prof. Ralf Niebergall intensiv mit dem Kunstmuseum Magdeburg und dessen mögliche Erweiterung beschäftigt.
Die Studierenden, die sich alle im Graduiertenstudium befinden und aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern nach Dessau kamen, hatten hier – ganz im Sinne des Bauhausgedankens – Gelegenheit, ihren eigenen Weg zu finden und sich einer intensiven und kritischen Auseinandersetzung zu stellen.
Auch einige talentierte Studierende im grundständigen Bachelor-Studiengang Architektur nahmen sich der Aufgabe an und so entstanden dreizehn Entwürfe, die eine so intensive Auseinandersetzung mit dem Thema zeigen, dass sie der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden sollten.
Loo Man Lok, Malaysia
Obayanju Oluwapelumi, Nigeria
Visualisierungen: Hochschule Anhalt
Architektur als sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Aspekt, Museumsarchitektur als Medium der Repräsentation einer Stadt, des kulturellen Gedächtnisses einer Region oder einfach als Ort des Flanierens und der kulturellen Zerstreuung – Museen und ihre Architekturen sind wie kaum eine andere Kultureinrichtung der Gegenwart geeignet, modernes Freizeitverhalten und kulturelle Bildung aller Generationen miteinander zu vereinen.
Das Kunstmuseum Magdeburg, das 2015 sein 40-jähriges Bestehen feierte, gehört zu den eher jungen musealen Einrichtungen in Deutschland. Doch schon längst genügen vorhandener Platz und die vorherrschenden Möglichkeiten nicht mehr dem Anspruch eines modernen Kunstmuseums in einer Landeshauptstadt.
Die hier vertretenen Graduierten der Hochschule Anhalt kommen aus Kenia, Malaysia, Nigeria, Indien, Bulgarien, Indonesien, El Salvador, Brasilien, Deutschland, Syrien und dem Irak. Sie haben mit ihren Entwürfen und Überlegungen ein Spektrum an Internationalität geschaffen, das in dieser Form einmalig ist, weil es an sehr unterschiedliche architektonische Ausgangspunkte anknüpft. Manches erscheint fremd, anderes wiederum vertraut und so manches sofort umsetzbar. Allein die Zukunft wird zeigen, ob Architektur, ob in Magdeburg, Dessau oder irgendwo anders in der Welt, es verstehen wird, Menschen zu fesseln – in etwa so, wie es in der Vergangenheit auch der Gedanke des Bauhauses tat, in dessen Nachfolge all diese jungen Menschen nach Dessau gekommen sind, um dort ihrem Traum von innovativer Architektur ein Stück näherzukommen.
Herrn Prof. Ralf Niebergall und seinen Studierenden gilt ein herzlicher Dank für die wunderbare Zusammenarbeit.
14. Februar 2018: Kunstmuseen heute. Zwischen Museumsboom und Veränderung
Weltweit boomen gegenwärtig Museumsneubauten und Museumsgründungen – insbesondere für die Kunst. Es entstehen Kunstmuseen in allen Ländern, vorzugsweise in Regionen wie Afrika und China, wo moderne und insbesondere zeitgenössische Kunst über lange Zeit kaum oder überhaupt nicht öffentlich zugänglich war.
Und in Deutschland? Immerhin: Die Tradition der öffentlichen Kunstsammlungen kommt aus Deutschland. Während in Paris im 18. Jahrhundert endlos über ein nationales Museum debattiert wurde, hatten viele deutsche Fürsten ihre Kunstsammlungen in den Residenzstädten bereits dem Volk zugänglich gemacht. So steht die Sammlung am historischen Anfang des Museums. Heute hat sich das Ausstellen in den Vordergrund geschoben. Doch was bedeutet das eigentlich? Museumsarchitektur als Repräsentationsbau, neue Flaniermeile für die Stadt? Jedes neue Gebäude zieht ein Fazit der bis dahin geleisteten Arbeit und stellt eine Prognose auf. Was hat das alte Museum gebracht? Wie soll das der Zukunft aussehen? Fragen, über die an diesem Abend diskutiert werden können.