Veranstaltung
Kunst und Aktivismus
19 Uhr
05.11.2025 -
05.11.2025
Künstlerin Marina Naprushkina und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin Laura Karoline Rogalski diskutieren über künstlerische Praxis zwischen Empowerment, Protest und gesellschaftlicher Teilhabe.
Was bringt eine Gemeinschaft zusammen? Was trägt sie über Krisen, Migrationserfahrungen und politische Umbrüche hinweg? Mit What are our collective dreams? schafft Marina Naprushkina (*1981, Minsk) eine Arbeit, in der künstlerischer Ausdruck und kollektives Handeln untrennbar miteinander verbunden sind.
Die Installation versammelt großformatige Bildobjekte, die von miteinander verknoteten Seilen gehalten und raumgreifend gespannt sind. Die Malereien erinnern an Banner von Demonstrationen – sie tragen politische wie poetische Losungen in Belarussisch, Englisch und Deutsch. Das Nebeneinander der Sprachen verweist auf eine transnationale Gemeinschaft, die durch Erfahrungen von Repression, Exil und Neuanfang geprägt ist. Vielsprachigkeit und transnationale Verbindungen werden zu Ausdrucksformen einer gemeinsamen Zukunft.
Ein wesentliches Element sind die geflochtenen Seile, die in wöchentlichen Workshops der Initiative Neue Nachbarschaften in Berlin-Moabit gefertigt wurden – einer selbstorganisierten Plattform, die Marina Naprushkina 2013 mitbegründete und in der Kunst, Politik und soziale Praxis ineinandergreifen. Das Knüpfen wird hier zur Handlung der Verbindung: gemeinschaftlich ausgeführt, rhythmisierend, geduldig. Es verweist auf eine Form von Weltbeziehung, die nicht in Abgrenzung, sondern in Verflechtung denkt.