Exhibition

Matthias Hoch

Silver Tower

21.01.2014 -
23.03.2014

Kein anderes Bildmedium ist wie Fotografie prädestiniert, festzuhalten „was ist“, um sichtbar zu machen, wie die Zeit alles verändert.

Matthias Hoch (geb. 1958 in Radebeul, lebt in Leipzig) kann als Chronist gelten. Seine Bilder offenbaren die Strukturen sozialer Räume und verdeutlichen damit das Verhältnis der Menschen zu ihrer selbst geschaffenen Umgebung.

Als das Dresdner-Bank-Hochhaus 1978 in Frankfurt am Main eingeweiht wurde, galt es mit seiner silbernen Aluminiumfassade und den abgerundeten Ecken als Inbegriff der Moderne. Es war damals das höchste Gebäude Deutschlands. In den 32 Etagen waren rund 2.200 Beschäftigte tätig. Nach der Übernahme durch die Commerzbank im Jahr 2009 wurde die Zentrale der Dresdner Bank nicht mehr benötigt, das Gebäude wurde geräumt.

Der Bildzyklus von Matthias Hoch entwickelt eine Dramaturgie des Unsichtbaren, indem der Fotograf über das spricht, was „nicht mehr ist“. Die Kamera observiert in den verwaisten Räumen die Spuren ihrer Nutzung. Die Bilder zeigen eine Schwellensituation. Tatsächlich ist es das Ende einer Ära. Das Gebäude wurde inzwischen völlig umgerüstet, die Aura seines ursprünglichen Zustands existiert heute nur in der Erinnerung und im Ausdruck dieser Bilder. Matthias Hoch lässt den Betrachter beispielhaft an der Umwertung einer Vision teilhaben: Die Moderne wird Geschichte.

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Publikation zur Ausstellung

Matthias Hoch. Silver Tower
Hrsg. Harald Kunde, Museum Kurhaus Kleve
Texte dt./engl.: Harald Kunde, Andreas Maier, Markus Weisbeck,
124 Seiten, zahlr. farb. Abb., darunter 30 Fotografien aus dem Archiv der Dresdner Bank, Softcover
Spector-Verlag 2013
ISBN 978-3-944669-01-4
Preis: 25,00 Euro
Die Publikationen wurde nicht vom Kunstmuseum Magdeburg herausgegeben.