Gleichstellungspreis des Landes Sachsen-Anhalt

Das Kunstmuseum Magdeburg wurde mit dem Gleichstellungspreis des Landes Sachsen-Anhalt in der Kategorie „Demokratie stärken – geschlechtsspezifische Gewalt bekämpfen“ geehrt. Prämiert wurde das Projekt „Ženska kuća (Sunčane naočale) [Frauenhaus (Sonnenbrillen)]“ der Künstlerin Sanja Iveković, das in Kooperation mit einem Frauenhaus in Sachsen-Anhalt und dem Kunstmuseum für Magdeburg weiterentwickelt und im Herbst 2024 im hiesigen Stadtraum ausgestellt wurde.

Um auf die Problematik geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen, hat die Künstlerin Sanja Iveković die Plakatserie „Ženska kuća (Sunčane naočale) [Frauenhaus (Sonnenbrillen)]“ entwickelt. Aufbauend auf schwarz-weißen glamourösen Werbebildern bekannter Modemarken bringt die Künstlerin seit mehr als zehn Jahren sehr persönliche Berichte von Frauen, die häusliche Gewalt erfahren haben, in den öffentlichen Diskurs. Die eindringlichen Erfahrungsberichte, die von Gewalt gegen Frauen, noch mehr aber von Resilienz zeugen, stehen im Kontrast zu den Werbebildern der Models mit ihren Sonnenbrillen der bekannten Luxusmarken von Saint Laurent bis Armani und ihrer Wirkung in der aktuellen Mediengesellschaft.

Entstanden sind in Magdeburg fünf neue Plakatmotive, für welche Frauen aus Sachsen-Anhalt in anonymisierter Form ihre Begegnung mit partnerschaftlicher bzw. häuslicher Gewalt schilderten. Anlässlich des „Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November 2024 wurden die Plakate für mehrere Wochen an den Litfaßsäulen im Stadtraum ausgestellt. Größtmögliche Öffentlichkeit wurde für das Projekt in einem öffentlichen Rundgang in der Magdeburger Innenstadt am 25.11. erreicht. In Zusammenarbeit mit dem Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum Courage wurden die Texte der beteiligten Frauen durch eine Lesung von Iris Albrecht, Kammerschauspielerin am Theater Magdeburg, in die Öffentlichkeit gebracht.

Der Landesgleichstellungspreis wird seit dem Jahr 2023 vom Ministerium für Arbeit,  Soziales, Gesundheit und Gleichstellung verliehen. Er ist Bestandteil des Landesprogramms für ein geschlechtergerechtes Sachsen-Anhalt.

 

KÜNSTLER*INNENEDITION

In der exklusiven Edition, die anlässlich des 50. Geburtstags des Kunstmuseums erschienen ist, sind Fotografien und Siebdrucke von Künstler*innen enthalten, die in der Sammlung des Kunstmuseums vertreten sind und die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst einfangen.
Mit Arbeiten vertreten sind: Alicia Paz, Susan Turcot, Koji Kamoji, Sven Johne, Horst Bartnig, Norbert Prangenberg, Max Uhlig, Olaf Wegewitz, Frieder Heinze, Hans-Wulf Kunze und Bjørn Melhus.

Die Edition kostet 1.765,00 Euro und ist im Shop des Kunstmuseums zu sehen. Die Editionen können Sie direkt bei uns im Shop oder unter kontakt@kunstmuseum-magdeburg.de bestellen.

 


Alicia Paz


Susan Turcot


Sven Johne


Horst Bartnig


Koji Kamoji


Norbert Prangenberg


Max Uhlig


Olaf Wegewitz


Frieder Heinze


Hans-Wulf Kunze


Bjørn Melhus

Rückblick auf das Jubiläumsfest – 50 Jahre Kunstmuseum Magdeburg

Am 14. Juni 2025 feierte das Kunstmuseum Magdeburg ein ganz besonderes Jubiläum: Seit nunmehr fünf Jahrzehnten ist das Haus Ort der Gegenwartskunst – ein Grund zum Feiern! Gemeinsam mit zahlreichen Besucher*innen blickten wir auf 50 Jahre Kunst und Sammlungstätigkeit zurück.

Zentrum des Festes war die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Herausgeforderte Gemeinschaft“, die sich über drei Etagen des Museums erstreckt. In mehr als 100 künstlerischen Positionen eröffnet die Ausstellung einen neuen Blick auf die Sammlung des Hauses und geht vielstimmig, der Idee von Gemeinschaft auf den Grund.

Begleitet wurde die Eröffnung von einem abwechslungsreichen Programm: Es gab Musik von Lenka Župková, Ultracello, Simon Becker und Sophie Tassignon. Markus Müller spielte auf dem seltenen Instrument Nebula Euphon. Über 50 Geburtstags-Gugelhupfe erwarteten die Besucher*innen an einer festlichen Kaffeetafel im Skulpturenpark. Für beschwingte Momente sorgte Swing39 e. V., der im Skulpturenpark mit Live-Musik zum Mittanzen einlud.

Den Abschluss bildete die Eröffnung der Ausstellung „A Short History of Decay“ von Billy Bultheel mit einer Performance in der Klosterkirche. Zwischen mittelalterlicher Klangsprache und zeitgenössischer Komposition entstand ein Werk, das die Grenzen zwischen Musik, Architektur und politischem Ritual neu auslotete.

Unser herzlicher Dank gilt allen Besucher*innen, Mitwirkenden und Förderern, insbesondere der Kulturstiftung des Bundes, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Land Sachsen-Anhalt, der Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen sowie den Freunden und Förderern des Kunstmuseums, die das Geburtstagsfest mitveranstaltet haben.

 

Ein Projekt im Zuge des Programms Herausgeforderte Gemeinschaft / Challenged Togetherness

Gefördert durch/ von:
                

Lenka Zupkova, Foto: Katrin Freund
Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Foto: Katrin Freund
Rainer Robra, Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Foto: Katrin Freund
Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktion der Kulturstiftung des Bundes, Foto: Katrin Freund
Prof. Dr. Annegret Laabs, Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg, Foto: Katrin Freund
Foto: Katrin Freund
Foto: Katrin Freund
Foto: Katrin Freund
Markus Müller auf dem Nebula Euphon, Foto: Katrin Freund
Simon Becker, Foto: Katrin Freund
Foto: Katrin Freund
Sophie Tassignon, Foto: Katrin Freund
Foto: Katrin Freund
Ultracello, Foto: Katrin Freund
"A Short History of Decay" von Billy Bultheel in der Klosterkirche, Foto: Katrin Freund