v. l. n. r. Prof. Dr. Annegret Laabs (Direktorin Kunstmuseum Magdeburg), Dr. Jürgen Tiemann (Stifter Tiemann-Preis) und Özlem Altın (Künstlerin), Foto: Viktoria Kühne
Das Kunstmuseum Magdeburg erhält den Tiemann-Preis 2024
In einem feierlichen Festakt wurde im Kunstmuseum Magdeburg der Tiemann-Preis 2024 an das Kunstmuseum Magdeburg übergeben. Prof. Dr. Annegret Laabs, Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg, freute sich über den Museumsankaufspreis in Höhe von 50.000 Euro, mit dem sie nun vier Werke der Künstlerin Özlem Altın ankaufen konnte.
„Mit der Stiftung des Preises wird in beispielhafter Weise ein Stück gesellschaftlichen Engagements sichtbar, das für die Kultur und Kunst so überaus wichtig ist. Durch dieses Engagement werden die Kunstsammlungen der Gegenwart gestärkt, die als Resonanzräume der kulturellen Vielfalt unserer Zeit von großer Bedeutung sind. Wir danken dem Stifterpaar für diesen wichtigen Museumsankaufspreis und hoffen, dass es ihn noch lange geben wird.“, so Prof. Dr. Annegret Laabs, Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg.
Die Werke von Özlem Altın sind ab heute im Kunstmuseum zu sehen. Es handelt sich dabei um das zweiflügelige Bild Naked Eye (landscape) von 2023 und die beiden Werke Hieroglyph (transfer through touch) und Hieroglyph (mechanism) aus dem Jahr 2019. Die fünfköpfige Jury, die sich aus Expertinnen und Experten für zeitgenössische Kunst zusammensetzt, zeigte sich beeindruckt durch die „vielseitige künstlerische Praxis, die sich über Fotografie, Collagen, Malerei und raumgreifende Installationen erstreckt“, so die Begründung der Fachjury.
Das Stifterehepaar Tiemann vergibt den Preis bereits zum zweiten Mal: „Wir freuen uns, dass wir mit dem Tiemann-Preis zeitgenössische Kunst von lebenden Künstlern fördern und auch dabei helfen, diese bekannter zu machen. Gerade in Zeiten, in denen in der Kultur gespart wird, ist es wichtig, gesellschaftlich ein Zeichen zu setzen und Museen dabei zu unterstützen, Kunstwerke anzukaufen“
Der Preis richtet sich an staatliche Museen, die damit ihre zeitgenössische Sammlung erweitern können.
Der Tiemann-Preis
Seit 2023 verleiht die Ingeborg und Dr. H. Jürgen Tiemann-Stiftung jährlich den mit 50.000 Euro dotierten Tiemann-Preis. Um den Preis bewerben können sich Museen und Kunstinstitutionen im gesamten Bundesgebiet, die über eine eigene Sammlung zeitgenössischer Kunst verfügen. Der Ankaufsetat ermöglicht es der Preisträger-Institution, ihre Sammlung durch den Erwerb eines Werks oder einer Werkgruppe aus dem Bereich der Malerei zu erweitern. Das Stifterpaar möchte mit dem Tiemann-Preis Häuser im Ausbau ihrer Sammlungen unterstützen und zugleich künstlerische Inhalte würdigen, die auf dem Gebiet der zeitgenössischen Malerei einen wesentlichen Beitrag zum aktuellen Kunstdiskurs leisten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass dank dieser Förderung herausragende malerische Positionen dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die vorgeschlagenen Werke sollen die jeweilige Sammlung in überzeugender Weise ergänzen. Außerdem wird vorausgesetzt, dass die betreffende Künstlerpersönlichkeit (bzw. das Künstlerduo oder -kollektiv) ihren Arbeitsmittelpunkt im deutschsprachigen Raum hat. Eine fünfköpfige Fachjury wählt – ohne Einflussnahme des Stifterpaars – jedes Jahr einen Preisträger aus. Der Tiemann-Preis ist ein außergewöhnlich hoch dotierter Ankaufspreis und in seiner Ausrichtung einzigartig in Deutschland.
Özlem Altın, Naked eye (landscape), 2023, Tusche und Ölfarbe auf Leinwand
Hans-Hendrik Grimmling, deutscher alltag IIV, 2007, Acryl auf Leinwand, Foto: Hans-Wulf Kunze
„alltag deutschland IIV“ von Hans-Hendrik Grimmling als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Magdeburg
Das Werk „alltag deutschland IIV“ von Hans-Hendrik Grimmling wurde von der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg erworben und als Dauerleihgabe dem Kunstmuseum Magdeburg übergeben.
Das sechsteilige Gemälde „alltag deutschland IIV“ ist Teil von Hans-Hendrik Grimmlings Werkreihe aus den 2000er Jahren. Schwarze Bahnen überziehen die sechs Leinwände, darunter ein kräftiges Gelb, das hervordringt. Große Flächen und kräftige Formen prägen die Werke der 2000er Jahre. Die dargestellten Verknotungen symbolisieren nicht nur eine feste Verbindung, sondern stehen auch für die Unlösbarkeit von Konflikten und inneren Kämpfen.
Das Werk ist derzeit in der Sonderausstellung „Hans-Hendrik Grimmling. Malerei 1978 bis 2024“ zu sehen.
Die Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg wurde 1997 gegründet. Seitdem wurde sie mit einem Stiftungskapital in Höhe von rund 2,7 Mio. Euro versehen. Die Erträge der Stiftung werden jährlich an Kunst- und Kulturprojekte ausgeschüttet. Durch die Stiftungsgründung ist es uns möglich, das kulturelle Leben in unserem Geschäftsgebiet kontinuierlich zu fördern.
Die Stiftung unterstützt das kulturelle Leben unter anderem durch die Vergabe von Stipendien, die Unterstützung von Ausstellungen und Workshops sowie der Förderung kultureller Veranstaltungen und Einrichtungen. Weiterhin werden Kunstwerke und Sammlungen über die Stiftung angekauft, um sie für die Allgemeinheit zugänglich zu machen.
„Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt“, so lautet der erste Satz der gemeinsamen Erklärung der VIELEN.
DIE VIELEN rufen dazu auf, sich mit Diskussionen und Demonstrationen für eine plurale, demokratische Gestaltung der Welt stark zu machen. Auch wir in Magdeburg sind Viele. Deshalb haben wir uns als Magdeburger Kulturinstitutionen zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit zu setzen.
Es ist höchste Zeit, erneut zu agieren. Denn Umfragewerte zeigen: Rechtsextremist*innen vereinnahmen mit ihrer nationalistischen und von Hass gesteuerten Agenda immer mehr Stimmen in Bund und mehreren Bundesländern.
Rechtsextremist*innen wollen die Demokratie beseitigen. Nicht mit uns! Wir stehen gemeinsam für eine offene Gesellschaft sowie Freiheit für Kunst und Kultur. Es geht um unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen.
SCHLIESSUNG DER UNTEREN TONNE
Das Untere Tonnengewölbe ist vorübergehend wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. In der Unteren Tonne wird eine Auswahl von Skulpturen der Antike sowie des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts präsentiert.