Ausstellung

Blitzzeichen

Hartwig Ebersbach

29.08.2002 -
10.11.2002

„Für mich ist Malerei wie Tagebuch." Mit diesem Satz charakterisiert Hartwig Ebersbach die Rolle seiner Arbeit. Die Kunstkritik klassifiziert ihn gern als „Vater der DDR-Wilden".

Malgestus und Persönlichkeit des 1940 in Zwickau geborenen Künstlers sind jedoch differenzierter zu betrachten. Es sind durchlebte Träume, Visionen und Ängste, die zum Stoff für Bilder werden. Sie sind Versuche der Selbsterfahrung, die aber auch Selbstzerstörung bedeuten kann.

Die Ausstellung in Magdeburg widmet sich den jüngsten Arbeiten Hartwig Ebersbachs. Im Zentrum stehen seine Blitzbilder. Ihre Entstehung wird durch eine Reihe von Zeichnungen verdeutlicht, die erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden.

Neben den Blitzbildern sind im Kunstmuseum auch Werke aus dem „Haruspex“-Zyklus und aus „Kaspars Langenscheidt“ zu sehen. Haruspex war in etruskisch-römischer Zeit ein Eingeweideschauer, der aus den Innereien von Opfertieren das Schicksal zu deuten versuchte. Kaspar ist seit vielen Jahren das Alter Ego des Künstlers.

Insgesamt umfasst die Ausstellung über 100 Werke, die zwischen 1986 und 2002 entstanden sind. Dazu gehören auch Holzschnitte und bildhauerische Arbeiten.

Begleitend dazu erscheint eine ungewöhnliche Publikation. Darin enthalten sind eines der großformatigen Blitzbilder, die Serie der Zeichnungen, die den Blitzbildern vorausgingen und Auszüge eines Gesprächs, das der Künstler im Mai 2002 mit Bazon Brock und Peter Guth in Leipzig geführt hat. Fotos von Hans-Wulf Kunze, Magdeburg, vermitteln Eindrücke vom Werkprozess und der Umgebung Hartwig Ebersbachs.

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Publikation zur Ausstellung

Hartwig Ebersbach. Blitzzeichen
Hrsg.: Annegret Laabs, Uwe Gellner, 2002
Texte: Annegret Laabs, Uwe Gellner, mit einem Gespräch zwischen Hartwig Ebersbach, Bazon Brock und Peter Guth
47 Seiten, zahlr. farbige Abb., 1 ausklappbar, Hardcover (Überformat, mit Einschlag)
ISBN 3-930030-608
Preis: 38,95 Euro