Ausstellung
Ulrich Wüst
Haltepunkte
26.11.2023 -
01.04.2024
Die Ausstellung „Haltepunkte“ schlägt mit ausgewählten Bildreihen einen großen Bogen durch das umfangreiche fotografische Werk von Ulrich Wüst. Arbeiten aus zehn Fotoserien, die zwischen 1984 und 2023 entstanden sind, werden gezeigt. Darunter befindet sich auch die jüngste Bildserie zur Elbe im Magdeburger Stadtgebiet mit dem Titel „Stromauf/Stromab“.
Ulrich Wüst gelingt es, in seinen Fotografien das festzuhalten, was normalerweise vom Alltag übertönt wird. Sein Blick für das Detail und sein genaues Hinschauen machen ihn zu einem Beobachter seiner Zeit, dem die kleinen Skurrilitäten des Alltags nicht entgehen.
In der Fotografie findet Ulrich Wüst zu Konzentration und Ausdruck, um seine Beobachtungen in die sie auslösenden Gedanken und Emotionen zu binden. Oft wirken seine Bildmotive wie aus dem Lauf der Zeit gelöst, dazu bestimmt, als Fotografien zu überdauern. Dabei fällt die Stille auf, welche alle seine Motive umgibt, seien es die menschenleeren Straßen in Magdeburg oder Berlin, Erkundungen entlang der Elbe, Blicke in Schaufenster oder Fundstücke des Alltags wie Glasscheiben oder Geldscheine. In der Art ihrer Beschreibung äußert sich die besondere Sensibilität des Fotografen für zeitgeschichtliche Abläufe und die sie begleitenden Veränderungen.
Der gebürtige Magdeburger entwickelt früh einen völlig eigenständigen szenischen Blick. Zunächst auf persönliche Dokumentationen fokussiert, entstehen bald in großer Zahl seine typischen Schwarzweißaufnahmen von Straßen und Gebäuden im generalisierten Blick auf die Stadt, auf ihre Schönheit und Vergänglichkeit, auf ihre Deformationen und Zumutungen. Mit den Jahren wendet sich Ulrich Wüst auch dem Inventar zu, an dem Menschen hängen, bestehend aus Fundgegenständen oder Alltagsbildern, die ihm der Zufall zuspielt. Er ist daran interessiert, die enthaltenen Spuren und Zeichen der Vergangenheit aus heutiger Sicht auszudeuten.
Ulrich Wüst wurde 1949 in Magdeburg geboren. Von 1967 bis 1972 studierte er in Weimar an der Hochschule für Architektur und Bauwesen im Fach Stadtplanung. Bis 1977 arbeitete er als Stadtplaner, vor allem in Berlin, wo er seit 1972 lebt. Von 1979 bis 1983 war Ulrich Wüst als Bildredakteur und Fotograf tätig. Seit 1984 arbeitet er freiberuflich als Fotograf. 2021 erhielt er den Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt.
Fotoaktion
Ulrich Wüst hält auf seinen Fotografien nicht nur die Gebäude und Straßen in Magdeburg fest, sondern ermöglicht es uns - mit seinem Blick fürs Detail - unsere Umgebung neu und anders zu betrachten.
Wir sind auf der Suche nach Ihren ganz eigenen Blicken auf die Stadt Magdeburg, die Sie mit der Kamera festgehalten haben. Egal ob mit Smartphone oder Fotoapparat - es geht darum, Ihren Blick auf vermeintlich Alltägliches einzufangen und die Welt aus der persönlichen Perspektive zu zeigen.
Bilder können auf Instagram mit #wüst_inspiriert geteilt werden.
Die Ausstellung wird gefördert von:
Ausstellung
unverschämt rebellisch
Sanja Iveković Ulrike Rosenbach Gabriele Stötzer
14.04.2024 -
30.06.2024
Radikale künstlerische Positionen beziehen Sanja Iveković (geb. 1949 in Zagreb), Ulrike Rosenbach (geb. 1943 in Bad Salzdetfurth) und Gabriele Stötzer (geb. 1953 in Emleben) seit den 1970er Jahren. Unabhängig voneinander entwickelten sie in den sehr verschiedenen politischen Kontexten ihrer Herkunftsstaaten eine Bildsprache, die gängige Geschlechterrollen und die damit verbundenen kulturellen Normen kritisiert.
Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht immer die Frau: Bei Rosenbach und Stötzer fungiert der weibliche Körper als Ausdrucksmittel. Sie nutzen ihn als Leinwand oder um mittels Bewegung aus ihren Grenzen auszubrechen. Iveković verurteilt mittels ihrer Arbeiten die Objektifizierung des Frauenkörpers und die damit einhergehende Projektionsfläche für geschlechtliche Zuschreibungen.
Die Künstlerinnen verwenden die unterschiedlichsten Medien wie Performance, Fotografie, Textilien, Schrift, Malerei und Film, um die Geschlechtszuweisungen anzuprangern und den gängigen Bildern ihre eigenen Bilder entgegenzusetzen: mal laut in großangelegten Aktionen, mal leise in intimen Momenten, doch immer mit klarer Botschaft.
Ausgehend von ihren eigenen Biografien entstehen Werke, in denen sie das Verhältnis von Geschichte und Gegenwart vor dem Hintergrund ihrer weiblichen Identität thematisieren. Sie weißen auf Missstände hin und haben als Initiatorinnen bzw. Mitbegründerinnen von Frauenbewegungen aktiv das politische Geschehen mitgestaltet. Zum Ausdruck kommt dies in ihren Arbeiten durch zuweilen rigorosen künstlerischen Methoden, zu den sie greifen, und damit neue Ausdrucksmöglichkeiten aufzeigen, die für viele Gebiete der zeitgenössischen politischen Kunst wegweisend wurden.
Die Ausstellung präsentiert sowohl Fotografien, Videoarbeiten, Performances sowie Installationen aus dem Beginn des Schaffens von Ulrike Rosenbach, Gabriele Stötzer und Sanja Iveković als auch jüngere Werke.
Sanja Iveković (geb. 1949 in Zagreb) verknüpft künstlerische Praxis mit sozialem Aktivismus. Sie gilt als eine der ersten feministischen Künstlerinnen Kroatiens. In ihren frühen Arbeiten, die im Umfeld der jugoslawischen Bewegung „Neue Kunstpraxis“ entstanden, untersucht sie die Beziehung zwischen Massenmedien und Ideologie. Spätere Projekte erkunden die Transformation der Balkanländer von sozialistischen zu nationalistischen politischen Systemen. Ivekovićs Arbeiten kritisieren die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Darstellung von Frauen in den Medien. Sie konstatiert den Rückfall in ein patriarchales System und beschäftigt sich mit Gewalt gegen Frauen - ein Aspekt, der in den letzten Jahren vermehrt an Sichtbarkeit gewonnen hat.
Häufig verwendet Iveković schillernde Werbebilder, die Models zeigen, und setzt ihnen in Form von Text eine gesellschaftliche Realität entgegen, etwa von häuslicher Gewalt betroffene Frauen.
Sie lehrte seit der Gründung im Jahr 1994 am Zentrum für Frauenstudien in Zagreb und ist Gründerin von Electra – dem Frauenkunstzentrum Zagreb.
Ulrike Rosenbach (geb. 1943 in Salzdetfurth bei Hildesheim) gilt als Pionierin der Videokunst. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und entdeckte früh das damals noch neue Medium des Videos für sich. In ihrer prozessualen und medienübergreifenden Arbeitsweise entstehen aus Performances Videos und aus Videos wiederum Installationen und Skulpturen. So schafft die Künstlerin gesamte Werkzyklen.
1969 kommt Rosenbach in Berührung mit dem amerikanischen Feminismus und wird selbst Teil dieser Bewegung. Ihre Themen sind die weibliche Identität und die Rolle als Künstlerin, Ehefrau und Mutter. Ulrike Rosenbachs Werk legt in ihren Arbeiten den Finger in die Wunde patriarchaler Rollenklischees und konterkariert sie mit anderen Weiblichkeitsbildern.
Gabriele Stötzer (geb.1953 in Emleben bei Gotha) behandelt in ihren Werken das (weibliche) Individuum, das sie in Gegensatz zu einer totalitären Gesellschaft stellt. Nach einem einjährigen Gefängnisaufenthalt wegen „Staatsverleumdung“ im Frauengefängnis Hoheneck kam sie über die Schriftstellerei zur Fotografie und zum Film.
Sie schuf unter anderem eine große Anzahl an Fotografien, die alle vom nackten weiblichen Körper ausgehen. In Performances und Inszenierungen mit anderen (Nicht-)Künstlerinnen enthebt sie den Körper aus dem alltäglichen und kontextualisiert ihn mit unausgesprochenen Erfahrungen und Verletzung.
Mit ihren Arbeiten bäumt sie sich gegen sozialistisch-kleinbürgerlich-dogmatische Tabus ihrer Zeit. Nur in der Kunst findet sie ihren Freiraum für ihr Engagement gegen Entmündigung und Reglementierung.
In den frühen 1980er-Jahren war Gabriele Stötzer Mitbegründerin der Erfurter Künstlerinnengruppe Exterra XX und 1989 der Bürger*inneninitiative „Frauen für Veränderung”. Im selben Jahr war sie Mitinitiatorin der Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung Erfurt.
Ausstellung
Sven Johne
Das sowjetische Hauptquartier
08.03.2024 -
26.05.2024
Videoarbeit aus der Mediensammlung des Kunstmuseums:
Das sowjetische Hauptquartier (2023) spielt auf dem heute brachliegenden Gelände des ehemaligen Hauses der Offiziere in Brandenburg. Bis 1994 diente es als eine Art kulturelles Hauptquartier der in Ostdeutschland stationierten sowjetischen Truppen.
Das Anwesen ist Schauplatz eines Immobilien-Besichtigungstermins. Der zum Erfolg verdammte Makler Becker führt wortreich die vermeintliche Interessentin Katharina Baronn durch die verlassenen Räumlichkeiten. Im Verlauf des Films tritt der innere Monolog Baronns in den Vordergrund: Als achtjähriges Kind erlebte sie hier den Abzug der sowjetischen Truppen. Seither geistert eine sentimentale „Kinder-Sowjetunion“ (in Johnes Worten) als vermeintliche Alternative zum real existierenden Kapitalismus in ihren Erinnerungen.
In dem Video geht es um die Wirkmächtigkeit von Ideologien und um den Abschied von der Kindheit. Sven Johne verbindet in seinen Arbeiten das individuelle Narrative mit offizieller Geschichte, das politische Ernsthafte mit einfühlsamer Poetik. Er greift Themen auf, die oftmals die Gegenwart spezifisch ostdeutscher Zustände widerspiegeln. Dabei steht nicht nur die Transformation einer Gesellschaft, das Verschwinden eines ganzen Landes und seiner kulturellen Beheimatungen, im Mittelpunkt der Werke, sondern auch – wie hier im Film, persönliche Schicksale.
Die Videoarbeit konnte mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt angekauft werden.
Katharina Baronn: Luise Helm
Becker: Marc Zwinz
Kamera/Beleuchtung: Steve Kfoury
Ton: Torsten Reimers / Michael Freitag
Schnitt: Sven Voß
Produziert / unterstützt von:
Fluentum / Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte
Veranstaltung
Ausstellungs-
eröffnung
17 Uhr
13.04.2024 -
13.04.2024
Wir laden Sie und Ihre Freund*innen recht herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "unverschäm rebellisch. Sanja Iveković. Ulrike Rosenbach. Gabriele Stötzer" ein.
Es sprechen:
Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport
Dr. Annegret Laabs, Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg
Tanz/ Performance:
Ellen Brix & Kristina Buketova
Radikale künstlerische Positionen beziehen Sanja Iveković (geb. 1949 in Zagreb), Ulrike Rosenbach (geb. 1943 in Bad Salzdetfurth) und Gabriele Stötzer (geb. 1953 in Emleben) seit den 1970er Jahren. Unabhängig voneinander entwickelten sie in den sehr verschiedenen politischen Kontexten ihrer Herkunftsstaaten eine Bildsprache, die gängige Geschlechterrollen und die damit verbundenen kulturellen Normen kritisiert.
Die Ausstellung präsentiert sowohl Fotografien, Videoarbeiten, Performances sowie Installationen der drei Künstlerinnen.
Veranstaltung
Romanik trifft Gegenwart
15 Uhr
17.03.2024 -
17.03.2024
Sonntagsführung mit Dr. Annegret Laabs zur Architektur des Kunstmuseum Magdeburg
Ausstellung
Ursula Wevers
Die Elbe vor der Nordsee
15.10.2023 -
03.03.2024
Flusslauf, Regen, Schiffsbewegungen und ab und zu Möwenflug, nichts von dem, was man in diesem Video sehen kann, verharrt, alles verbindet sich in einer Art Schwebezustand, in dem sich die sichtbaren Elemente kaum trennen wollen.
Ursula Wevers hat sich mit der Kamera in den Gang der Dinge gestellt. Die normale Fähigkeit einer Filmkamera den Zeitlauf aufzeichnend mitzuverfolgen, trifft auf die Wasser überströmte Unvorhersehbarkeit der Szenerie, doch obwohl so total vom nasskalten Wetter bestimmt, wirkt die Situation eigenartig besänftigt. Liegt es am Unabänderlichen des Wetters oder ist es die aufmerksame Geduld der Kamera, die sich davon nicht beeindrucken lässt, die uns zum Mitbeobachter des Naturschauspiels der Elbmündung macht?
Intuition und Erfahrung sprechen aus den dokumentarischen Mitteln der Videoarbeit, die abgesehen von wenigen Schnitten in Realzeit abläuft. Ursula Wevers sagt, dass sich diese Arbeit einfach aus der Situation ergab. Doch erweisen sich der Verzicht auf ein Stativ oder die Akzeptanz der Autoscheibe als wichtige Entscheidungen, um später die Ereignisse in die Augen der Betrachter*innen zu verlegen und um Regen und Kälte nah und fühlbar zu machen. Sie verstärken die atmosphärische Ambivalenz zwischen Tristesse und Hingabe, die sich unwillkürlich mitteilt und die all dem austauschbaren Grau vor der Kamera die natürliche Symbolik dieses Ortes gegenüberstellt.
Die Elbe vor der Nordsee lässt den Bogen zurückverfolgen in das Jahr 1969, als Gerry Schum und Ursula Wevers mit dem ersten Filmprojekt der Fernsehgalerie unter dem Begriff Land Art einer neuen Kunsthaltung zum Durchbruch verhelfen. Die Elbe vor der Nordsee zeigt genau das, was die Kamera der Künstlerin während einer knappen halben Stunde an diesem Ort aufnehmen konnte. Kaum scheint es möglich, sich mit filmischen Mitteln näher in die Natur zu begeben.
Ursula Wevers, Die Elbe vor der Nordsee (Still), 2001
Ausstellung
John Smith
Worst Case Scenario
01.12.2023 -
04.02.2024
Videoarbeit aus der Mediensammlung des Kunstmuseums:
Ein Fenster mit Blick auf den Fußgänger- und Fahrzeugverkehr an einer Straßenecke. „Worst Case Scenario“ besteht aus einer Sammlung von Standbildern, die das tägliche Leben an einer Wiener Straßenecke zeigen und erst im weiteren szenischen Verlauf vorsichtig in Bewegung geraten.
Es beginnt ein subtiles Spiel mit der Aufmerksamkeit de*r Betrachter*innen, denn was sich völlig alltäglich auf der Straße und unter den Passanten ereignet, scheint einer unsichtbaren Steuerung ausgesetzt. Allmählich läuft alles im Crescendo auf ein unvorhersehbares Ereignis zu.
Was bewegt die Menschen so zielstrebig durch die Straßen? Wie funktioniert der menschliche Wille, und wodurch findet er seine Richtung? Während sich die Wiener Straßenszene bereits in hektischen Abläufen und bedrohlicher Geräuschkulisse ergeht, zeigt sich unvermittelt der Autor am Fenster und bekennt sich zur Fiktion des Videos. Beruht alles nur auf einem simplen Irrtum, auf der englischen Lesart einer Wiener Ladenbeschilderung für Wurst & Käse?
„Worst Case Scenario“ wurde über den Zeitraum einer Woche aus einem Fenster mit Blick auf die Szene gedreht und erkundet die Mehrdeutigkeiten der Bilder. Dabei entwickelt der Film Themen, die sich auf das Beobachten und Beobachtetwerden, die Distanz und die unbehagliche Nähe konzentrieren. Während die statische Welt der Fotografien allmählich zum Leben erwacht, eröffnet der Soundtrack einen anderen, unsichtbaren Raum und eine zunehmend unwahrscheinliche Kette von Ereignissen und Beziehungen beginnt sich zu entwickeln.
Ausstellung
Of(f) Road
Koen van den Broek
15.10.2023 -
04.02.2024
Häuserfassaden, Straßenschluchten, Fahrzeuge und Gehwege. Seit Anfang der 2000er macht der belgische Künstler Koen van den Broek seine urbane Gegenwart zum Gegenstand seiner Gemälde. Mit Leichtigkeit bewegt er sich dabei entlang der Grenzen von Abstraktion und Abbild der Wirklichkeit.
Seine Werke bilden ganz eigene Ausschnitte von zunächst unscheinbaren, menschenleeren Orten ab: Abstrakte Flächen werden durch die Hinzufügung weniger Details zu großartigen Straßenzügen; Bordsteine und Schatten werden zu kompositorischen Bildmitteln und der großzügige monochrome Einsatz von Farbe lenkt die Blicke der Betrachter*innen.
Trotz der Abwesenheit des Menschen in den Bildern ist dessen Präsenz überall spürbar: Brücken, Abwasserkanäle, Straßenlaternen, Rohre, Hauswände mit Werbebotschaften oder Autos. Seine Inspiration findet Koen van den Broek auf Fotos, die er auf Roadtrips hauptsächlich durch die USA aufnimmt. Herausgelöst aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen, entwickeln seine Motive ein Eigenleben. Wie von selbst zoomen seine Gemälde auf diese Ausschnitte, ordnen und komponieren Farben, Licht und Schatten und führen den Maler immer wieder hin zur Abstraktion. Verspieltheit, Vielfalt und Dualität – starre Abgrenzung versus wilde Pinselstriche, Tiefe versus Oberfläche – sind charakteristisch für seine Malerei.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Magdeburg zeigt einen Querschnitt durch das malerische Werk Koen van den Broeks aus der Zeit von 1998 bis in die Gegenwart. Erstmals wird damit das in über 25 Jahren entstandene Werk des Malers in seiner ganzen Breite in einem deutschen Kunstmuseum zu sehen sein.
Koen van den Broek (*1973 in Bree, Belgien) studierte zunächst Architektur und anschließend Malerei an der Königlichen Akademie von Antwerpen sowie an der Akademie der bildenden Künste von Breda. Seine Werke werden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Nordamerika und Asien präsentiert und befinden sich u.a. im Astrup Fearnley Museet (Oslo), Los Angeles County Museum of Art, San Francisco Museum of Modern Art, SMAK (Gent) und Museum of Contemporary Art Antwerp.
Die Ausstellung "OF(F) ROAD" wird im Anschluss im Ludwig Museum in Koblenz gezeigt.
Die Ausstellung wird gefördert von:
Publikation zur Ausstellung:
Koen van den Broek. Of(f) Road
Hrsg. Annegret Laabs
Text dt/engl.: Annegret Laabs, Beate Reifenscheid
Übersetzung: Brian Currid
132 S., zahlreiche Abb., Softcover
VfmK Verlag für moderne Kunst GmbH, Wien
ISBN 978-3-99153-076-3
Preis: 34,00 Euro
während der Ausstellungslaufzeit: 24,00 Euro
Veranstaltung
Neu im Skulpturenpark
19 Uhr
10.04.2024 -
10.04.2024
Neue Werke ergänzen die Sammlung im Skulpturenpark, die an diesem Abend präsentiert werden.
Veranstaltung
Dialog mit Gabriele Stötzer
19 Uhr
24.04.2024 -
24.04.2024
Künstlergespräch mit Gabriele Stötzer in der Ausstellung "unverschämt rebellisch"
Gabriele Stötzer (geb.1953 in Emleben bei Gotha) behandelt in ihren Werken das (weibliche) Individuum, das sie in Gegensatz zu einer totalitären Gesellschaft stellt. Nach einem einjährigen Gefängnisaufenthalt wegen „Staatsverleumdung“ im Frauengefängnis Hoheneck kam sie über die Schriftstellerei zur Fotografie und zum Film. Sie schuf unter anderem eine große Anzahl an Fotografien, die alle vom nackten weiblichen Körper ausgehen. In Performances und Inszenierungen mit anderen (Nicht-)Künstlerinnen enthebt sie den Körper aus dem alltäglichen und kontextualisiert ihn mit unausgesprochenen Erfahrungen und Verletzung. Mit ihren Arbeiten bäumt sie sich gegen sozialistisch-kleinbürgerlich-dogmatische Tabus ihrer Zeit. Nur in der Kunst findet sie ihren Freiraum für ihr Engagement gegen Entmündigung und Reglementierung.
In den frühen 1980er-Jahren war Gabriele Stötzer Mitbegründerin der Erfurter Künstlerinnengruppe Exterra XX und 1989 der Bürger*inneninitiative „Frauen für Veränderung”. Im selben Jahr war sie Mitinitiatorin der Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung Erfurt.